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Erziehung im Nationalsozialismus - Der autoritäre Charakter nach Adorno |
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Basis: Auszug aus: W. Gottschlach, Schülerkrisen. Autoritäre Erziehung, Flucht und Widerstand. 1977, S.34-43, gekürzt und geringfügig geändert.
Zur Studie:
- 1950 erschienen (1973 auf deutsch); Ende des 2. Weltkrieges durchgeführt
- "Die autoritäre Persönlichkeit" von Theodor W. Adorno, Else Frenkel-Brunswik, Daniel J. Levinson, R. Newitt Sanford, USA
- Hypothese: Zusammenhang zwischen Neigung zu Vorurteilen & faschistischen Einstellungen/Verhaltensweisen
- Fragen: "so formuliert, dass [...] der Befragte auch dann sein demokratisches Gesicht wahren konnte, wenn er die Frage im Sinne des Vorurteils beantwortete" (Z. 14-19)
- Es wurde eine F-Skala (=Faschismusskala), mit der das faschistische Potential gemessen werden kann und die 9 Variablen umfasst (da 3 davon allerdings 1 davor stehenden zugeordnet werden können, aber ich sie darunter gefasst)
Die Variablen:
- Wichtig: Nicht nur 1, sondern das Zusammenspiel ALLER Variablen entscheidend für "autoritäre Persönlichkeit"
1) Konventionalismus
- "Starre Bindung an die konventionellen Werte des Mittelstandes" (Adorno)
[- 1. Möglichkeit: Anerkennung konventioneller Werte als Ausdruck eines gut ausgebildeten Gewissens (auch Unvoreingenommene können konventionell denken) -> nicht unbedingt Indiz für autoritäre Persönlichkeit]
- 2. Möglichkeit: Konventionalismus durch gesellschaftl. Druck: Glaube an/Vertrauen in/Identifikation der Kollektivmacht -> erhöhte Empfänglichkeit für Faschismus --> gemeint, wenn in diesem Zusammenhang von "Konventionalismus" gesprochen wird
2) Autoritäre Unterwürfigkeit
- "Unkritische Unterwerfung unter die idealisierten Autoritäten der Eigengruppe"
- Übertriebener Gehorsam
- Idealisierte Autoritäten: eigentliche "Feindschaft" gegen diese Autoritäten (oft früher die Eltern) wird abgewehrt, da auf Zusammenleben mit diese A. angewiesen -> Projektion der "schlechten" Eigenschaften der A. auf Fremdgruppen (Feindbilder) (vgl. Freud)
3) Autoritäre Aggression
- "Tendenz, nach Menschen Ausschau zu halten, die konventionelle Werte missachten, um sie verurteilen, ablehnen und bestrafen zu können" (Adorno)
- Einschränkungen durch Gesellschaft/Führer/etc., dem sich unterworfen wurde -> Nonkonformismus wird auch bei anderen nciht geduldet ("Was ich mir nicht erlaube (erlauben darf), das sollen die Anderen ebenfalls nicht dürfen")
- Begrenzte Gefühlswelt -> heftige (unterbewusste) Impulse, die aber wiederum unterdrückt werden müssen -> mehr Einschränkung -> mehr Verfolgung "schlechter" Eigenschaften bei anderen Menschen
- Ich-Schwäche als Voraussetzung: -> Angst -> Abwehrmechanismen (vgl. Freud), wird deutlich vor allem in:
3a) Anti-Intrazeption bzw. 4)
- "Abwehr des Subjektiven, des Phantasievollen, Sensiblen" (Adorno)
- Man wagt nicht, über emotionale, menschliche Themen nachzudenken, aus Angst, man könne etwas Falsches denken und die Kontrolle über sich selbst verlieren
- -> Verdinglichung des Menschlichen und Vermnschlichung des Dinglichen (Bsp.: das Verhalten mancher Männer gegenüber ihren Frauen im Vergleich zum Verhalten gegenüber ihren Autos... )
3b) Aberglaube und Stereotypie bzw. 5)
- "Glaube an die mystische Bestimmung des eigenen Schicksals; die Disposition [=die persönliche Einstellung/Meinung], in rigiden Kategorien zu denken)
- Voraussetzung: Ich-Schwäche, denn: man nimmt deshalb die Geschehnisse/Stereotypen als Erklärungen, da Beobachten und selbstständiges Denken könnten Angst erzeugen
3c) Machtdenken und Kraftmeiern bzw 6)
- "Denken in Dimensionen wie Herrschaft - Unterwerfung, stark-schwach, Führer - Gefolgschaft; Indentifizierung mit Machtgestalten; Überbetonung der konventionalisierten Attribute des Ichs; übertriebene Zurschaustellung von Stärke und Robustheit" (Adorno)
- Verachtung von Schwäche
- Höher- und Minderwertigkeits-Kategorien -> Überlegenheitsgefühl (z.B. Rassendenken)
4) Destruktivität und Zynismus bzw. 7)
- "Allgemeine Feindseligkeit; Diffamierung [=Verleumdung] des Menschlichen" (Adorno)
- vor allem, wenn man den Staat oder eine andere Macht auf der eigenen Seite weiß, leichte Beeinflussung durch Propaganda
5) Projektivität bzw. 
- "Disposition, an wüste und gefährliche Vorgänge in der Welt zu glauben; Projektion unbewusster Triebimpulse auf die Außenwelt" (Adorno)
- je intensiver der Glaube an und Beschäftigung mit den "bösen Mächten" (Komplotts, Verschwörungen, erotische Exesse,...) desto stärker die eigenen unbewussten (sexuellen und destruktiven) Triebe, die unterdrückt werden
6) Sexualität bzw 9)
- "Übertriebene Beschäftigung mit sexuellen Vorgängen" (Adorno)
- vor allem und hauptsächlich ANDERER
- für harte Bestrafung bei Verstoß gegen sexuelle Normen
- --> eigene Triebe unterdrückt und in Gefahr, außer Kontrolle zu geraten
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